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Thursday, July 30, 2020

Leinen los für Bioökonomie-Schiff - Biooekonomie.de

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Endlich ist es soweit: Die Mitmach-Ausstellung zur Bioökonomie an Bord der MS Wissenschaft öffnet am Donnerstag, den 30. Juli, in Münster ihre Tore für die Besucher. Vertreter des Bundesforschungsministeriums, von Wissenschaft im Dialog und der Stadt Münster geben am Vormittag den Startschuss für die erste große Deutschlandtour unter der Flagge des Wissenschaftsjahres zur Bioökonomie. Im Auftrag  des BMBF wird das umgebaute Frachtschiff am 2. August die Anker in Münster lichten und bis Oktober über Rhein, Main und Donau schippern. Ziel ist es, die vielseitigen Facetten der Bioökonomie über viele unterschiedliche Exponate einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die schwimmende Ausstellung wurde von Wissenschaft im Dialog (WiD) organisiert. Sie soll erlebbar machen, was die Bioökonomie leisten kann.

Bioökonomie entdecken und ausprobieren

Zwischen Bug und Heck des Ausstellungsschiffes laden insgesamt 30 Exponate zum Ausprobieren, Entdecken und Staunen ein. Hochschulen, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen geben hier Einblicke in das weite Feld der bioökonomischen Forschung und Entwicklung. Die Ausstellung greift auch ethische und politische Fragen auf, die mit dem Wandel hin zu einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschaft einhergehen. Hinterfragt wird die Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen ebenso wie die Chancen und Risiken neuer Pflanzenzüchtungsmethoden oder die Herausforderung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Die einzelnen Themen wurden von Forschenden so aufbereitet, dass sie für Kinder und Erwachsene gleichermaßen verständlich sind.

Mit Pilzen Biotenside herstellen

Zu bestaunen gibt es beispielsweise eine interaktive Waschmaschine, die vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart bereitgestellt wird. Hier wird gezeigt, wie biobasierte Tenside für Wasch- und Reinigungsmittel, Medikamente und Kosmetika effektiv und umweltschonend aus Pilzen hergestellt werden können. Tenside sind in zahlreichen Produkten enthalten. Sie sorgen dafür, dass beispielsweise Waschmittel schäumen oder Schmutz und Fette sich lösen. Häufig werden sie jedoch aus Erdöl hergestellt. An Bord der MS Wissenschaft ist zu sehen, wie der Brandpilz Ustilago maydis Biotenside produziert.

"Die Mikroorganismen brauchen dafür lediglich Zucker und Öl", erläutert Susanne Zibek, Wissenschaftlerin am Fraunhofer IGB. "Die mit ihrer Hilfe produzierten Biotenside sind besser abbaubar und weniger giftig für die Umwelt." Die ovalen Pilzzellen können von Besuchern unter einem Mikroskop inspiziert werden. Das Waschmittelfach haben die Forscher mit jenen Substraten gefüllt, aus denen der Pilz die Biotenside herstellt. Dazu gehören Holz und Stroh, die den Zucker liefern sowie Öl aus Rapssamen oder Sonnenblumenkernen, die Fettsäuren für die Biotenside beisteuern. Der Waschmaschinendeckel wiederum wird zur Leinwand für einen Film, der die Herstellung von Biotenside in Bioreaktoren verdeutlicht.




July 30, 2020 at 12:44PM
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