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Sunday, September 6, 2020

Die "Peking" kommt heim: Die Geschichte des Flying P-Liners - NDR.de

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Stand: 07.09.2020 06:00 Uhr  - NDR 90,3

Heute kommt die "Peking" erstmals seit den 30er-Jahren wieder zurück in ihren Heimathafen - der einstige Frachtsegler soll dann als begehbares, aber nicht mehr fahrtüchtiges Museumsschiff in Hamburg festmachen. NDR.de überträgt die letzte Reise der "Peking" im Livestream. Im Juli 2017 war die Viermastbark nach 85 Jahren in der Fremde aus New York nach Deutschland zurückgekehrt. In einem schwimmendem Dockschiff überquerte der nicht mehr seetüchtige Windjammer den Atlantik und wurde in den vergangenen Jahren in der schleswig-holsteinischen Peters Werft in Wewelsfleth restauriert. Die Geschichte einer stählernen Legende.

Die "Peking" kehrt heim

Doku & Reportage -

Sie war eines der letzten Frachtschiffe unter Segeln - ein Gigant mit vier Masten: die Peking. Im September kommt der Großsegler nach Hamburg.

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Der Frachtsegler "Peking" ist einer von weltweit nur noch vier existierenden Flying P-Linern der Reederei F. Laeisz. Außer ihr existieren nur noch die Schwesternschiffe "Pommern" im finnischen Mariehamn, die "Passat" in Travemünde sowie die ehemalige "Padua". Sie ist heute als russisches Schulschiff "Kruzenshtern" unterwegs und als einziges der vier Schiffe noch voll fahrtüchtig. Ein weiteres Schwesterschiff, die "Pamir", sank 1957 in einem Hurrikan.

Gebaut für den Überseehandel

Erbaut wird die "Peking" bei der Hamburger Werft Blohm + Voss, wo sie am 25. Februar 1911 vom Stapel läuft. Mit 115 Metern Länge ist sie damals eines der größten Segelschiffe der Welt. Ab 1912 wird die stählerne Bark, die rund 5.300 Tonnen Ladung transportieren kann, im Salpeterhandel mit Chile eingesetzt, doch dort bereits kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 festgesetzt.

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Drei Flying-P-Liner liegen 1928 hintereinander im Hamburger Hafen: die "Priwall", die "Padua" und - ganz hinten - die "Peking".

Nach Kriegsende kommt die "Peking" zunächst nach London, 1921 dann als Reparationszahlung nach Italien. Von dort kauft die Reederei F. Laeisz das Schiff zwei Jahre später zurück und setzt es erneut als Frachtsegler auf der Hamburg-Chile-Route ein. Insgesamt 34 Mal umrundet das Schiff das legendäre Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas. Auf einer dieser Reisen filmt der Abenteurer und Dokumentarfilmer Irving McClure Johnson im Jahr 1929 die spektakuläre Umseglung des Kaps unter extrem stürmischen Bedingungen - ein beeindruckendes historisches Dokument.

Von Hamburg nach England und weiter nach New York

Doch die Konkurrenz durch die Dampfschifffahrt wächst, die Frachtsegler sind immer weniger rentabel. Zusätzlich macht die Wirtschaftskrise der Reederei Anfang der 30er-Jahre zu schaffen. 1932 trennt sie sich von der "Peking" und verkauft das Schiff nach England. Dort liegt es unter dem neuen Namen "Arethusa" als stationäres, also nicht mehr fahrendes Schulschiff im ostenglischen Upnor vor Anker. Während des Zweiten Weltkriegs wird es zwischenzeitlich von der britischen Navy nach Westengland gebracht, liegt aber ab 1945 wieder in Upnor. Da das Schiff nicht mehr in See sticht, wird es im Gegensatz zu etlichen anderen Großseglern weder mit einem Motor ausgestattet noch in anderer Weise modernisiert.

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Mehr als 40 Jahre lang lag die "Peking" in Manhattan vor Anker.

1974 verkaufen die britischen Eigner das Schiff an das South Street Seaport Museum nach New York. Dort liegt es unter seinem ursprünglichen Namen "Peking" als Museumsschiff auf dem East River. Da das Museum für die Restaurierung der Viermastbark kein Geld übrig hat, verfällt die "Peking" über die Jahre zusehends.

Zur Restaurierung drei Jahre in Wewelsfleth

2002 verhandeln Mitglieder des Vereins "Peking-Freunde" erstmals mit dem Museum in New York über eine Rückführung des Schiffs nach Hamburg. Doch das Museum fordert erst einen sehr hohen Kaufpreis, dann fehlen Geldgeber für die dringend notwendige Restaurierung.

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Die Restaurierung des Viermasters "Peking" wird noch einmal teurer als bislang bekannt. Der Hamburger Senat rechnet bis zur Rückkehr des Seglers mit Mehrkosten von rund drei Millionen Euro. (18.01.2020) mehr

 Im Frühjahr 2015 kündigt das Museum an, der Liegeplatz der "Peking" werde geräumt - und will das Schiff verschenken. Daraufhin kommt Bewegung in die Sache. Der Bund erklärt sich schließlich bereit, rund 26 Millionen Euro für den Transport des Schiffes nach Deutschland, seine Restaurierung sowie die Einrichtung eines Liegeplatzes im Hamburger Hafen zur Verfügung zu stellen. Im Sommer 2017 wird die "Peking" per Dockschiff nach Deutschland überführt und in der Peters-Werft in Wewelsfleth bei Brunsbüttel restauriert. Nach zwei Jahren verlässt sie frisch lackiert das Trockendock, im Mai 2020 sind auch die restlichen Restaurierungsarbeiten abgeschlossen.

Liegeplatz gegenüber der Elbphilharmonie

Am 7. September absolviert die "Peking" nun ihre vorerst letzte Reise. Von der Werft in Wewelsfleth wird die historische Viermastbark nach Hamburg überführt - zurück in ihren Heimathafen. Dort wird der Segler zu einem der zentralen Objekte des geplanten neuen Deutschen Hafenmuseums.

So läuft die Heimkehr der "Peking"

Montag in aller Frühe geht's los, am Abend das große Finale im Hamburger Hafen: Experte Matthias Steiner erklärt, wie die Tour der "Peking" ablaufen soll.

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Die historische Viermastbark "Peking" kehrt am Montag nach Hamburg zurück. Eines ist auch heute noch wie zur Zeit der Windjammer vor 100 Jahren: Die Natur bestimmt die Reiseplanung. mehr

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 07.09.2020 | 06:00 Uhr

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September 07, 2020 at 11:00AM
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