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Thursday, November 19, 2020

WWM-Promispecial :Kerner gerät bei Jauch in Zockerlaune - n-tv NACHRICHTEN

Bei "Wer wird Millionär?" geht es dieses Mal um den guten Zweck. Dafür nehmen auf dem Stuhl von Günther Jauch Prominente wie TV-Koch Steffen Henssler und Johannes B. Kerner Platz. Der Moderator bewegt sich bei der Beantwortung der Fragen zeitweise auf dünnem Eis - doch seine Strategie geht auf.

Als Johannes B. Kerner das letzte Mal bei "Wer wird Millionär?" zu Gast war, war Angela Merkel noch nicht Bundeskanzlerin und die RTL-Sendung erst vier Jahre alt. Am Donnerstag kam es zum Showdown zwischen Günther Jauch und dem Moderator von "Der Quiz-Champion" (laut dem ZDF der "härteste Quiz Deutschlands"). Im Prominenten-Special zum 25. RTL-Spendenmarathon wurde Geld für Kinder in Not erspielt. Kerner aber fuhr im Gegensatz zu seinen Kollegen voll auf Risiko. Dann aber ging Dirk Steffens nicht ans Telefon.

Bei diesem Promi-Special war einiges anders. Die Zuschauer im Studio trugen zum ersten Mal Masken und waren weit auseinandergesetzt. Den Gästen wurde das Tippen in den Auswahlrunden erspart. Stattdessen traten sie in einer festgelegten Reihenfolge an. Kerner gebührte passenderweise der Abschluss der über dreistündigen Sendung.

Kerner zockt bei Jauch

Sein Hang zum Zocken wurde zuerst in der 32.000-Euro-Frage deutlich. Ohne Nachdenken legte sich Kerner auf den Liedtext des obskuren Hits "Would I Lie to You" von Charles & Eddie aus den 90er Jahren fest. "Das war ein bisschen dünnes Eis", musste er eingestehen. So ging es allerdings weiter.

Für 64.000 Euro sollte der Moderator wissen, was alle SPD-Kanzlerkandidaten seit 1994 gemein hatten: A) waren zuvor Bundesminister, B) in Ostwestfalen geboren, C) Nachname beginnt mit "S", D) mehrmals verheiratet. "Wer war denn überhaupt bei der letzten Wahl der Kanzlerkandidat der SPD?", fragte Kerner. Aber auch ohne Martin Schulz tendierte er angesichts von Scharping, Schröder, Steinmeier und Steinbrück zum S. Der Zusatzjoker bestärkte ihn in dieser Meinung. Wirklich sicher war sich Kerner zwar nicht ("Von Halbwissen auf Dreiviertelwissen erhöht"), loggte die richtige Antwort aber dennoch ein.

Bei der Frage für 125.000 Euro wurde Kerner gefragt, worum es zumeist geht, wenn von Umlauf-, Zwischen- und Zugabezeit die Rede ist. "Ich möchte eigentlich ein bisschen mehr", sagte er mit Blick auf seine bisherige Gewinnsumme. "Das möchten wir alle", erwiderte Jauch. "Ich würde dafür auch ein bisschen Risiko eingehen", konterte Kerner. Er hatte zwar noch den Telefonjoker, wollte ihn sich aber aufheben. Also verleitete er Jauch zu einer Art inoffiziellem Publikumsjoker.

Kerner fragte, ob ein Zuschauer die Antwort wusste, schaute sich aber nicht um. Als Jauch verkündete, dass ein Herr hinter Kerner aufgestanden war, loggte der sofort die Verkehrsampeln ein - die richtige Antwort. "Die Logik erschließt sich mir nicht", gab Jauch zu. "Gibt auch keine", klärte Kerner auf. Er hatte darauf gesetzt, dass der hinter ihm sitzende Vater von Mitkandidatin Sabrina Mockenhaupt, seines Zeichens Polizist, aufgestanden wäre, wenn Ampeln die richtige Antwort gewesen wären. Mockenhaupts Vater hatte allerdings unbemerkt von Kerner das Studio längst verlassen.

WWM-Promi-Special: Zweimal 500.000-Euro-Frage

Bei der 500.000-Euro-Frage strich Kerner schließlich freiwillig die Segel. Dass bei Telefonjoker Dirk Steffens zweimal nur die Mobilbox ran ging, war kein Beinbruch, denn die Frage wäre vermutlich eh zu kompliziert gewesen: Für welches Land ist die BRD der Nachbarstaat mit der längsten gemeinsamen Grenze? Richtige Antwort: Österreich.

Kerner erspielte also 125.000 Euro für den RTL-Spendenmarathon, dieselbe Summe wie 2003. Ebenfalls 125.000 Euro gewannen Mockenhaupt und Fußballtrainer Ralf Rangnick. "Der Ralf ist mein Kopf, ich hab richtige Stilldemenz", erklärte die Langstreckenläuferin, die im Mai Mutter geworden ist, den Auftritt als Duo. Rangnick kam zwar während der ersten Minuten kein einziges Mal zu Wort. Dafür gab der Fußballtrainer, der in Medien als möglicher Nachfolger von Nationaltrainer Joachim Löw gehandelt wird, mit zunehmend steigenden Gewinnsummen im Rateteam den Ton an. Rangnick hatte bei der 500.000-Euro-Frage sogar die richtige Tendenz. Er war der Ansicht, dass sich die Sprachwissenschaft entweder mit Lawinenwörter oder Echofragen beschäftigt. Echofragen ("Wann kommst du?"- "Wann ich komme?") waren korrekt.

TV-Koch Steffen Henssler hatte nur sieben Jahre seit seinem letzten Auftritt im "Wer wird Millionär?"-Promi-Special verstreichen lassen. Er wiederholte wie Kerner seine Gewinnsumme von damals: 64.000 Euro. Weniger Eindruck hinterließ Henssler bei Jauch mit seiner Zeichnung eines Fußballfeldes mit Spielfeldmarkierungslinien. "Wenn es irgendwo auf der Welt einen Platz gibt, der auch nur annähernd so ausgezeichnet ist...", mäkelte der Moderator angesichts des fehlenden Fünfmeterraums und der nicht durchgezogenen Mittellinie. Für Henssler hatte es dennoch zur richtigen Antwort gereicht. "Trotzdem volle Punktzahl. Wie früher in der Schule", meinte Jauch.

Mit Ambitionen auf die Million war Michael Stich ins Studio gekommen. "Man geht nicht auf den Platz, um möglichst knapp zu verlieren, sondern man will gewinnen", hatte der ehemalige Tennisstar vor der Sendung seine Kampfparole ausgegeben. Am Ende wurden es leider nur 32.000 Euro. Stich und sein Telefonjoker Sebastian Klussmann wussten nicht, dass Merkel mit 27 Jahren geschieden worden war - eben von Herrn Merkel, ihrem Kommilitonen Ulrich Merkel.

Die Prominenten erspielten insgesamt 346.000 Euro für den guten Zweck. "Wer wird Millionär?" macht einige Wochen Pause und beschließt sein Jahr 2020 mit der Ausgabe am 28. Dezember.

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