Im Interview mit der BBC enthüllt Prinzessin Diana 1995 pikante Details über ihre Ehe mit Prinz Charles. Seither stellt sich die Frage, wie der Journalist zum "Scoop des Jahrhunderts" kam. Dianas ältester Sohn Prinz William ist froh über die nun eingeleitete Untersuchung des Senders.
Prinz William hat sich erstmals zu der eingeleiteten Untersuchung des legendären BBC-Interviews mit seiner Mutter, Prinzessin Diana, im Jahr 1995 geäußert. Der Erstgeborene der 1997 verstorbenen Prinzessin von Wales ließ via Statement verlauten, dass er die Entscheidung des britischen Fernsehnetzwerkes begrüße. Es sei "ein Schritt in die richtige Richtung", zitiert unter anderem die britische "Daily Mail" daraus. Die Untersuchung solle "dazu beitragen, die Wahrheit hinter den Handlungen herauszufinden, die zu dem Interview und den damals nachfolgenden Entscheidungen der BBC führten".
Der BBC-Journalist Martin Bashir wird beschuldigt, Prinzessin Diana mittels Lügen und Verleumdungen zu dem damals von 23 Millionen Menschen verfolgten Exklusiv-Interview bewegt zu haben. Das Gespräch galt als "Scoop des Jahrhunderts". Unter anderem wird behauptet, er habe gefälschte Kontoauszüge genutzt, um ihr vorzuspielen, Mitarbeiter der königlichen Familie hätten Informationen über die damalige Ehefrau von Prinz Charles verkauft. Der Vorfall wurde bereits 1996 untersucht, Bashir jedoch von jedwedem Fehlverhalten freigesprochen.
Angeblicher "Sündenbock" verlor seinen Job
In einer Dokumentation des britischen Senders ITV war kürzlich erneut der Vorwurf aufgeworfen worden, Bashir hätte sich das Gespräch durch gefälschte Dokumente erschlichen. Darin kommt auch erstmals der ehemalige BBC-Grafikdesigner Matt Wiessler zu Wort, der ebenfalls in die Sache verwickelt gewesen war. Demnach hatte Bashir ihn gebeten, besagte Kontoauszüge zu "erstellen". Wiessler wusste angeblich nichts von den Täuschungsversuchen - er behauptet, ihm sei gesagt worden, dass die Papiere nur als Requisiten verwendet werden würden. Allerdings verlor er als einziger danach seinen Job, wie interne Dokumente offenbaren sollen. Seiner Meinung nach musste er "als Sündenbock" herhalten.
Am Mittwoch ordnete die BBC nun eine neue Untersuchung an. Der ehemalige Richter am Obersten Gerichtshof, Lord John Dyson, wird diese leiten. Mitarbeiter des Unternehmens sollen befragt und womöglich Aufschluss bringende Unterlagen aus jener Zeit zugänglich gemacht werden. Bashir ist noch immer als Redakteur bei der BBC tätig, erholt sich laut Sender derzeit allerdings von einer Herz-Operation sowie von Komplikationen im Zusammenhang mit Covid-19.
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