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Wednesday, August 12, 2020

Bundesregierung bietet Hilfe an: Frachter vor Mauritius droht in zwei Teile zu brechen - Tagesspiegel

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Der vor Mauritius havarierte Massengutfrachter droht in zwei Teile zu zerbrechen. Der Riss im Rumpf des auf einem Korallenriff auf Grund gelaufenen Frachters „Wakashio“ habe sich ausgeweitet, teilte der japanische Betreiberkonzern Mitsui OSK Lines am Dienstag mit. Da das Schiff nicht mehr alleine fahren könne, sei es an einem Schlepper festgemacht, um nicht abzutreiben.

Von den bereits ausgesickerten 1180 Tonnen Treibstoff seien rund 460 Tonnen aus dem Meer und am Strand eingesammelt worden. Bis zum frühen Dienstag (Ortszeit) seien zudem rund 1020 Tonnen aus dem Frachter abgepumpt worden. Der Massengutfrachter hatte rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord. Es liegt etwa zwei Kilometer vom Festland entfernt in einer Lagune nahe mehrerer Naturschutzgebiete.

Auch die Bundesregierung bot Hilfe an. „Diese Umweltkatastrophe bedroht zahlreiche seltene Tierarten und Naturschutzgebiete“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). „Unser Havariekommando kann mit Spezialtechnik jederzeit aufbrechen.“ Ziel ist dem Ministerium zufolge, die örtlichen Einsatzkräfte schnell dazu befähigen, mit der zur Verfügung gestellten Technik weitere Schäden zu begrenzen. Das Angebot sei über die Zentralstelle für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC) der EU eingestellt worden.

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Frachter vor Mauritius verliert Öl

Am vergangenen Donnerstag war es zu einem Riss in einem der Tanks des Schiffes gekommen, woraufhin Öl austrat. Der Inselstaat im Indischen Ozean rief daraufhin einen Umwelt-Notstand aus. Um ein weiteres Aussickern zu verhindern, seien die Behörden und ein Einsatzteam dabei, die verbliebenen rund 1800 Tonnen aus dem Schiff zu pumpen, teilte das japanische Unternehmen mit.

Auf die Frage, warum das Öl nicht schon vor dem Auftreten des Risses abgepumpt worden war, erklärte Konzernsprecher Atsushi Hara der dpa am Dienstag, es sei zunächst höchste Priorität gewesen, das auf Grund gelaufene Schiff wieder flott zu kriegen. Dies sei jedoch wegen widrigen Wetters nicht möglich gewesen, so der Eigner, Nagashiki Shipping.

Der Frachter ist auf Grund gelaufen und verliert Öl.Foto: Georges De La Tremoille/MU press/AP/dpa

Durch das Öl sei bereits enormer Schaden entstanden, hatte der Berater der Regierung von Mauritius, Ken Arian, am Montag gesagt. „Dies ist das schlimmste ökologische Desaster, das Mauritius je gesehen hat.“ Umweltschützer befürchten, dass die Ölkatastrophe verheerende Auswirkungen auf die Meeresökologie haben kann.

Derweil dämmen die Einsatzkräfte den ausgetretenen Treibstoff mithilfe schwimmender Ölsperren ein, pumpen ihn ab und bringen ihn mit Helikoptern und in schwimmenden Behältern an Land. Allerdings würden mehr dieser Mittel benötigt, teilte das UN-Nothilfebüro (Ocha) mit. Demnach unterstützen Tausende freiwillige Helfer die Arbeiten, indem sie Ölsperren bauen und die Küste säubern.

Mauritius mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern zieht jährlich Hunderttausende Touristen an, was ein wichtiger Wirtschaftszweig für den Inselstaat ist. Der Tourismussektor leidet ohnehin wegen der Corona-Krise enorm. Japan sagte dem Urlaubsparadies volle Unterstützung zu. Der Frachter verursache große „Sorgen und Ärger“, sagte Japans Transportminister Kazuyoshi Akaba am Dienstag in Tokio. Am Vortag hatte Japan ein sechsköpfiges Team aus Experten zu dem Inselstaat entsandt. (dpa)




August 11, 2020 at 11:27PM
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